Guter Abstand: Wer diese Kurzbeschreibung auch prägte, er hat Menschen genau und mit dem Herzen betrachtet.
Ähnlich zweier Magneten, deren Kraft im richtigen Abstand am deutlichsten spürbar ist, sollten auch Partner ihre Liebe als deutliche Kraft in ihrem Leben fühlen.
Doch sind sich Paare oft entweder zu nah oder zu distanziert.
Es ist der gute Abstand, bei dem sich beide so richtig entfalten können, sich ihrer Liebe so richtig gewahr sind und Erotik so richtig prickelt.
Wie aber erfahren wir, welcher Abstand “gut” ist?
Dazu gibt es einfache Körpertherapeutische Übungen, wobei wir mit geschlossenen – oder offenen Augen spüren lernen, wo wir gerade in Bezug zur Partnerin stehen. Dazu werden wir einander auf tiefer Ebene gewahr, erlernen welche Abstände zu welchem Bereich des Miteinander gehören, spüren wo wir willkommen sind oder ab wann wir die Abwehr auf den Plan rufen.
Wir lernen einander in unseren jeweiligen Stimmungen zu achten, einander zu fühlen.
Ein wichtiger Aspekt hierzu bildet die Achtsamkeit. Unter Achtsamkeit verstehen wir die feine Selbstwahrnehmung, das Gespür für die körperlichen Befindlichkeiten genauso, wie die Wahrnehmung, wie ich mich im Raum, mit meiner Umgebung und schließlich zu meinem Gegenüber fühle; also eine mehrdimensionale Selbstwahrnehmung!
Zur Achtsamkeit gehört die zweite Seite noch hinzu: Wie nehme ich mein Gegenüber wahr, wie fühlt sie sich und wie erscheint mir mein Gegenüber?
Achtsamkeit ist die Kunst sich selber und den jeweils Gegenüber so differenziert wahrzunehmen; gleichzeitig mich und Gegenüber.
Die Kunst besteht im gleichzeitig und mich nicht aus dem Gefühl verlieren, wenn ich mich dem “Du” zuwende.
Auch hierzu haben die Körpertherapeutischen Schulen viele einfache Übungen entwickelt.
Spannend wird es auch, wenn ich wahr nehmen darf, wo ich selber über meine Signale hinwegging oder zuließ, dass mein Gegenüber dies tat, mir damit selbst ein schlechtes Gefühl einhandelte. . .
Hier darf ich wieder die Verantwortung für meine Gefühle zu mir nehmen.
Keine Wertung, keine Schuld! Ein Mensch der einen anderen Menschen verletzt hat sich an ihm schuldig gemacht. Aber beide Begriffe werden im Beziehungsalltag völlig überstrapaziert. “Du bist schuld, dass ich. . .” So beginnen häufig Streitereien, die im völligen Frust enden.
Weshalb?
Genauso ergeht es den Partnern, die einander permanent mit ihren Werturteilen nerven. Liebe war einmal und plötzlich finden wir uns in einem Machtspielchen wieder.
Wer hat den Anderen am besten entwertet oder in den Beziehungskerker verbannt?
Dabei wollte keiner von beiden so eine Wirkung erzielen, es war doch nur, dass endlich einmal gesagt werden musste. . .
“Rabattmärkchen-Spiel” könnte es auch genannt werden. So viel habe ich gesammelt, dass ich jetzt. . . (ein Recht ableiten kann?)
Höre ich in meine Sätze hinein, finde ich oft Wertung, Schuldzuweisung und ähnliches. Will ich das gerade wirklich so sagen?
Wenn ich jetzt einfach diese Wertung, diese Schuldzuweisung weglasse, wie viel leichter fühlt es sich an?
Was ist der eigentliche Inhalt der Mitteilung, der Kern, der sich in einem kurzen Satz sagen lässt?
So wird es leichter, viel leichter miteinander!